CDU in Expertennot
: Zwei Fliegen, eine Klappe

Das sind keine guten Nachrichten aus der Bildungsbehörde. Wolfgang Dittmar (CDU), der erst im März eingesetzte Leiter des Amtes für Bildung, nahm schon wieder seinen Hut. Davor hielt sich der Bad Oldesloer Ex-Bürgermeister Phillip Wrieden (CDU) nur drei Monate auf dem Posten. Und davor war die Stelle lange überhaupt nicht besetzt.

Störzeile von KAIJA KUTTER

Der Amtsleiterposten ist indes nicht die einzige Personallücke der Union. Denn es gilt dieser Tage ja auch eine Enquete-Kommission zur künftigen Schulstruktur zu benennen – mit nicht weniger als fünf Experten. Die GAL gibt den von ihr zu besetzenden Posten dem Elternkammervorsitzenden Holger Gisch. Auch die SPD hat mit dem früheren GEW-Chef Dieter Wunder, dem Erziehungswissenschaftler Reiner Lehberger und der früheren Volkshochschul-Chefin Sabine Schlüter ihre drei Kandidaten. Aus der CDU-Fraktion hört man nur einen Namen: Karin Brose. Denn Experten von außerhalb sei der Weg zu weit, und weitere Professoren von der Uni Hamburg möge man nicht fragen.

Die Hauptschullehrerin Brose, die sich in einer Abendblatt-Kolumne regelmäßig über die heutige Jugend ausmährt und als Erfinderin der Einheitsschulkleidung Medienkarriere macht, soll als „Praktikerin“ die Kommission bereichern. Aber warum eigentlich nur die? Höchste Zeit, dass eine zweite Frau die Spitze der Behörde erklimmt – und nebenher für die Kleidung sorgt.