Abschied vom Atomkurs

ENERGIEWENDE Internationale Energieagentur lobt deutsche Fortschritte – und warnt vor hohen Preisen

BERLIN taz | Viel Lob, ernste Warnungen und ein dringender Appell zur Rettung des Emissionshandels – das meint die Internationale Energieagentur (IEA) zur deutschen Energiepolitik. „Deutschland ist mit der Energiewende auf dem richtigen Weg“, sagte IEA-Exekutivdirektorin Maria van der Hoeven bei der Vorstellung des „Länderberichts Deutschland“, aber bei der Umsetzung gebe „es viele Herausforderungen.“ Die IEA, bislang stramm auf Nuklearkurs, hat ihren Frieden mit dem deutschen Atomausstieg gemacht. Van der Hoefen lobte Deutschland für den Wettbewerb auf dem Strommarkt, den Konsens in der Energiepolitik und den Boom der Erneuerbaren: „Eine Erfolgsgeschichte, aber zu erfolgreich.“

Der Ausbau müsse mit den Netzen und Speichern Schritt halten. Der hohe Strompreis sei „ein Warnsignal“, aber es sei richtig, dass auch die Unternehmen „angemessen an den Kosten der Energiewende beteiligt werden“. Die IEA-Chefin drängte die Bundesregierung, bei der Rettung des Emissionshandels „eine Führungsrolle zu übernehmen“. Ohne einen „wirksamen CO2-Preis und ohne eine politische Entscheidung“ gefährde der „Boom der Kohle“ die Klimaziele. BPO