Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Schlammlawine

Geborstene Gärbehälter im Landkreis Göttingen: Millionenschaden, Untersuchungen über Deponieunglück laufen an

Nach dem Platzen zweier Vergärungsbehälter auf einer Mülldeponie im Landkreis Göttingen bei Deiderode ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Gutachter prüfen, ob ein technischer Fehler oder menschliches Versagen zum Bersten der beiden 20 Meter hohen Türme geführt habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Behörde habe ein Verfahren gegen unbekannt wegen Gewässerverunreinigung eingeleitet. Am Samstag waren aus den zerborstenen Behältern insgesamt sieben Millionen Liter Gärschlamm und Wasser ausgelaufen und zum Teil über einen Bach in die Leine gelangt. Der Schaden geht in die Millionen. Der Wiederaufbau der zerstörten Türme werde mindestens ein Jahr dauern, sagte der Göttinger Landrat Reinhard Schermann (CDU). Allerdings sei auch die Abfalltrennungsanlage auf der Deideröder Deponie in Mitleidenschaft gezogen worden. Der dritte Gärturm ist ebenfalls beschädigt worden. Die Türme dienten zur Vergärung biologischer Abfälle. Dadurch sollte Biogas zur Energiegewinnung erzeugt werden. Nach dem Platzen der Behälter war die stinkende Brühe den Müllberg hinabgelaufen und zum Teil in den angrenzenden Schneenbach geflossen. Die Anlage befand sich noch im Probebetrieb. TAZ