New York ist nicht Stade

Es ist erregend aber doch unbestreitbar wahr: Stade ist nicht New York. Die sonst selten gestellte Frage, was denn eigentlich Stade von New York unterscheidet, hat, wenn man PR-Texten, der Berichterstattung und den online-Gästebucheinträgen auf www.meese-richter-stade.de folgt, erheblich an Dringlichkeit und Schärfe gewonnen. Welche Rolle zum Beispiel spielt es für gefeierte Künstler, Werke in Stade zu zeigen, und nicht in New York?

„Im Grunde keine“, so Daniel Richter. „Das spielt überhaupt keine Rolle“, bekräftigt er, lapidar, nüchtern unverrückbar. Tatsächlich ist die Telefonverbindung annähernd genauso gestört, wie man es einer transatlantischen zutrauen würde. „Für Stade spielt es sicherlich eine Rolle, dass es nicht New York ist“, ergänzt der Maler allerdings. Es knackt erheblich in der Leitung. „Außerdem bin ich sicher, dass es für New York sehr wichtig ist, nicht Stade zu sein. Ohne dass es die Leute dort wissen.“ Das leuchtet ein. Es scheint sogar selbstverständlich. Was den Frager peinlich berührt. Also härter ran an die Sache. Das Bischofsgrab, das Sujet oder die äußere Vorgabe. Von der Richter gesagt hat, ihn allein hätte das nicht interessiert. Warum er trotzdem darauf angesprungen sei. Warum er gerade über diese merkwürdige norddeutsche lokalhistorische trouvaille zur ersten Zusammenarbeit mit dem Künstler-Kollegen Johnathan Meese gelangt ist. Richter erwähnt Meeses „katalysierende Fähigkeiten“. Das heißt? „Es ist so wie mit Spaghetti und Tomatensauce.“– Ähem??? – „Spaghetti alleine“, sagt Daniel Richter, „sind blöde.“ bes