Ins Töpfchen, ins Kröpfchen

LIEGENSCHAFTSFONDS Welche Grundstücke sich verkaufen, welche nicht, und wo der Deal platzt

Manche der 4.500 Grundstücke, die der Liegenschaftsfonds noch in seinem Portfolio hat, sind richtige Ladenhüter. Zum Beispiel die FDJ-Jugendhochschule am Bogensee. Seit Jahren schon ist die Immobilie am Markt – und keiner will sie haben. Großes Interesse dagegen gibt es für die benachbarte Göring-Villa. Die aber will das Land nicht verkaufen – aus Angst, dass dort ein Wallfahrtsort für Neonazis entstehen könnte.

Mal gucken, ob sich das neueste Angebot besser verkaufen lässt. 2010 will der Liegenschaftsfonds das ehemalige Krematorium Wedding loswerden, eine „Spezialimmobilie“, wie die Verkaufsabteilung gerne einräumt. Dennoch ist Liegenschaftschef Holger Lippmann optimistisch. Sowohl für Werbefirmen als auch kulturelle Einrichtungen wären die hundert Jahre alten Pavillons attraktiv.

Attraktiv ist auch die Grünfläche neben dem taz-Gebäude an der Rudi-Dutschke-Straße Ecke Charlottenstraße. Die hat der Liegenschaftsfonds an einen Investor verkauft, der dort ein Hotel errichten möchte. Der Bezirk, der den Bebauungsplan aufstellt, will hingegen die Grünfläche sichern. Wenn es keine Einigung gibt, muss der Kauf wieder rückabgewickelt werden.

Für mehr Ehrlichkeit im Umgang mit den Berliner Immobilien spricht der Versuch, den Steglitzer Kreisel auf den Markt zu bringen. Nicht nur die anstehende 32 Millionen teure Asbestsanierung bereitet dem Land Kopfzerbrechen, sondern auch der private Eigentümer, mit dem sich das Land die Skandalimmobilie teilt. Aber rumstehen lassen, ohne dass etwas passiert, ist auch keine Lösung, meint Finanzstaatssekretär Christian Sundermann. WERA