Wochenübersicht: Bühne
: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

„Der zerbrochene Krug“: Maxim-Gorki-Theater, ab Do.

„Mozart am Trapez“: Winter-garten, bis 22. 4.

Das neue Stück „Auf der Greifswalder Straße“ von Roland Schimmelpfennig sieht ein bisschen so aus, als hätte sich Arthur Schnitzler auf der Basis eines Rezepts von Botho Strauß mit Robert Altman verbunden: In 63 kurzen Szenen beleuchtet Schimmelpfennig winzige Ausschnitte und kleine Ereignisse, Gedanken und Begegnungen aus dem Leben von Paaren, Passanten, Verliebten und Verlorenen, Kassiererinnen und Kioskbesitzern auf der Greifswalder Straße. Nächtliche Gleisarbeiten draußen, albträumende Schläfer hinter dunklen Fenstern drinnen, Musikanten in der U-Bahn oder drei sonnenuntergangstrunkene Rumänen – all das verdichtet Schimmelpfennig zu einem poetisch-lakonischen szenischen Panorama, dessen Uraufführung am Deutschen Theater jetzt Jürgen Gosch inszeniert. Einen poetischen Reigen artistischer Extravaganzen verspricht auch das Wintergarten Varieté an der Potsdamer Straße, und zwar über das Leben von Wolfgang Amadeus Mozart, dessen 250. Geburtstag die Kulturwelt in diesem Jahr an allen Fronten begeht. In der Revue „Mozart am Trapez“ wird es nicht nur ein klassisches Orchester mit Chor geben. Zur Musik des ewigen Wunderknaben wird auch eine Reihe von internationalen Artisten am Trapez und anderswo ihre Künste unter Beweis stellen. Und weil wir schon mal beim Boulevard sind: Am Donnerstag wird es um 16.30 Uhr ein Solidaritätsgastspiel der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf in den von der Deutschen Bank bedrohten Theatern am Kurfürstendamm geben. Die Bezirksverordnetenversammlung hält dort ihre reguläre Sitzung ab, der Eintritt ist frei. Am Maxim Gorki Theater inszeniert Alexander Lang Heinrich von Kleists tiefsinnige Komödie über die Charakterschwächen von Menschen im Angesicht von Liebe und Krieg: „Der zerbrochene Krug.

„Greifswalder Straße“: Deut-sches Theater, 25./27./28. 1; 1. 2.