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Mozart ohne Ende: Die „Zauberflöte“ liegt nun erstmals in einer Klavierfassung für 20 Finger in CD-Form vor. Die von dem Komponisten Alexander Zemlinsky im Jahre 1902 erarbeitete Fassung für vier Hände wurde jetzt beim Klavier-Festival Ruhr vom Dirigenten Dennis Russel wiederentdeckt und erstmalig auf CD eingespielt.

Und noch eine gute Nachricht für alle, die kürzlich mal wieder auf einer Ausstellungseröffnung ein Bild haben mitgehen lassen: Reumütige Kunstdiebe können jetzt gestohlene Objekte in Köln anonym zurückgeben. Möglich macht das Deutschlands erste Kunstklappe. Das von den beiden Wiener Künstlern Moussa Kone und Erwin Uhrmann entwickelte Projekt arbeitet eng mit dem Art Loss Register zusammen, das weltweit gestohlene Kunst aufzutreiben versucht. Art-Loss-Geschäftsführerin Ulli Seegers bezeichnete die Aktion als „herrliches Kunstprojekt“, das hoffentlich einige Diebe ermuntere, ihr Gewissen zu erleichtern. Die Idee war den beiden Künstlern nach dem Diebstahl der „Saliera“, einer kürzlich – allerdings stark beschädigt – wieder aufgetauchten Renaissance-Skulptur des Goldschmiedes Benvenuto Cellini gekommen, die ab nächster Woche wieder in der Wiener Kunstkammer für das Publikum zugänglich sein wird. In der Wiener Kunstklappe sind seit ihrer Eröffnung im November 2004 bereits knapp 40 gestohlene Bilder zurückgegeben worden.

Am Schluss noch eine traurige Meldung: Der österreichische Komponist und Dirigent Thomas Christian David ist am vergange- nen Donnerstag im Alter von 80 Jahren in Wien verstorben. David leitete unter anderem das Symphonieorchester Berlin und den Wiener Akademie-Kammerchor. Er war 1992 künstlerischer Leiter des Kairoer Opernhauses. Zwischen 1967 und 1973 war David Chefdirigent des NITV-Orchesters des iranischen Fernsehens sowie musikalischer Leiter der Oper in Teheran. Von 1968 bis 1988 war er Präsident des österreichischen Komponistenbundes. Wann immer David die Zeit dazu fand, unterrichtete er junge Künstler an der Musikhochschule Wien.