Heiliger Stätte droht Zerstörung

MEDINA/KAIRO dpa ■ In Saudi-Arabien wollen radikale Muslime eine Höhle zerstören, in der sich der Prophet Mohammed im Jahr 625 n. Chr. aufgehalten haben soll. Grund für die Zerstörungswut der islamischen Eiferer ist die Tatsache, dass Pilger aus aller Welt die Höhle von Uhud in der Nähe von Medina besuchen, um dort zu beten. Einige von ihnen küssten sogar die Felsen, berichtete die saudi-arabische Zeitung Arab News gestern. Für viele Saudis, die der puritanischen wahhabitischen Strömung angehören, kommt das einem Götzendienst gleich und ist deshalb abzulehnen. Die Wahhabiten hatten bereits früher heilige Stätten der Schiiten in Kerbela im heutigen Irak zerstört sowie islamische Heiligengräber in Medina. Der Gouverneur von Medina, Prinz Abdul Assis Ibn Madsched, erklärte jedoch, die Höhle werde nicht zerstört. Sie solle aber mit einem Zaun abgesperrt werden, um an dem Platz „unislamisches Verhalten“ zu verhindern. Der Überlieferung nach soll Mohammed in der Schlacht von Uhud verwundet worden sein und sich in der Höhle ausgeruht haben.