Der Zweck heiligt den Uli

Nach dem Triumph des FC Bayern München in der Champions League wanderte der Pokal schließlich auch zu Tribünengast Uli Hoeneß. Etwas unangenehm war es ihm schon, den Pott in die Luft zu recken. Weniger verschämt war VW-Chef Martin Winterkorn. Er sieht in dem Erfolg der Münchner eine Bestätigung, dass der Aufsichtsrat des deutschen Meister, dem er angehört, richtig gehandelt hat, indem er über die Steuervergehen von Uli Hoeneß generös hinwegsah. Das Gremium hatte Hoeneß’ Angebot, sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender ruhen zu lassen, abgelehnt. Der Bild am Sonntag sagte Winterkorn: „Vor den wichtigen Endspielen in Champions League und DFB-Pokal wäre es falsch gewesen, noch mehr Unruhe in den Verein hereinzutragen. Wir haben das nach meiner Überzeugung richtig entschieden.“ Als uneingeschränkte Solidaritätserklärung will er seine Aussage aber nicht verstanden wissen. „Sollte es neue Erkenntnisse geben, werden wir das erneut besprechen.“ Mit seinen Aussagen wehrte sich Winterkorn auch gegen die Kritik von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der das Festhalten am Präsidenten des FC Bayern zuletzt kritisiert hatte.