Rettung in Sicht

ETAT SPD und Grüne versichern, dass die Beratungsstelle des Rat &Tat-Zentrums bleibt

Noch ist es nicht offiziell – doch alles deutet darauf hin, dass die Beratungsstelle des Rat&Tat-Zentrums für Schwule und Lesben doch gerettet wird. Das Gesundheitsressort von Hermann Schulte-Sasse (parteilos) plant, die Fördergelder von 150.000 Euro im Jahr ab 2014 ganz zu streichen (taz berichtete).

„Die aktuell in Rede stehende Mittelkürzung für das Rat&Tat-Zentrum halten wir für das völlig falsche Signal“, sagte SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe. Viele Schwule und Lesben seien nach wie vor Opfer von Gewalt, Vorurteile gegen Homosexuelle auch heute noch weit verbreitet, so Tschöpe. „Mit Sicherheit“ werde sich bei den Haushaltsberatungen „eine Lösung finden“, mit deren Hilfe die seit 1986 existierende Beratungsstelle und ihre „wichtige Arbeit“ weiter finanziert werden könne. Und Björn Fecker, Vize-Fraktionschef der Grünen sagte, die Streichung aller Zuschüsse für das Rat&Tat-Zentrum sei „undenkbar“: Die Etatverhandlungen „werden wir nutzen, um den Fehler des Gesundheitssenators zu korrigieren“. Das ist auch das Ziel einer Petition, die schon über 1.100 MitzeichnerInnen hat. Die Einrichtung leiste „wertvolle Arbeit“ bei der Aids-Beratung, der Aufklärung an Schulen, der Betreuung beim Coming-out oder der Bekämpfung der Homophobie, so Fecker. „Hieran sollte der gesamte Senat ein Interesse haben.“ Das ist ein Hinweis darauf, dass die Beratungsstelle auch aus dem Bildungs- und Sozialressort gefördert werden könnte.

Die Qualität der Arbeit wird auch vom seit 1994 Geld gebenden Gesundheitsressort nicht in Frage gestellt: „Wir schätzen die Arbeit unserer Zuwendungsempfänger“, sagte dessen Sprecher. Doch die Behörde muss ihre Sparquote erfüllen und hat nur wenig Träger, die sie allein bezahlen muss.

Wie die von den rot-grünen Fraktionen angestrebte Lösung aussehen könnte, ist noch unklar. Auch wie viel Geld die Beratungsstelle künftig bekommen soll, ist offen. Er könne „nicht garantieren“, dass weiter 150.000 Euro an Zuschüssen gewährt würden, so Tschöpe. Derzeit gibt es noch nicht einmal einen offiziellen Etatplan im Gesundheitsressort – der soll im Juni der Deputation vorgestellt werden.  MNZ