EU unzufrieden mit Google

INTERNET Der Suchmaschinenanbieter soll konkurrierende Angebote weniger benachteiligen

BRÜSSEL rtr/dpa | Google muss sich im Kartellstreit mit der EU-Kommission auf zusätzliche Auflagen einstellen. Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia kündigte am Dienstag an, nach Prüfung der Stellungnahmen von Google-Konkurrenten werde er voraussichtlich weitere Zugeständnisse von dem Internetgiganten fordern.

Wettbewerber werfen dem Suchmaschinenanbieter vor, seine Marktmacht zu missbrauchen. Google bevorzuge bei der Anzeige von Suchergebnissen eigene Dienste vor Konkurrenzangeboten. Dabei geht es etwa um spezialisierte Bereiche wie den Kartendienst Maps, Preisvergleiche oder die Hotelsuche. Google hat in europäischen Ländern zum Teil über 90 Prozent Marktanteil bei der Internetsuche.

Google hatte Anfang des Jahres Zugeständnisse gemacht und angeboten, etwa eigene Dienste gesondert hervorzuheben und Werbekunden weniger Auflagen zu erteilen. Beschwerdeführer wie die britische Preisvergleichsseite Foundem und der deutsche Onlinedienst Hotmaps kritisierten die Vorschläge als unzureichend.

Die EU-Kommission hatte das Verfahren bereits im November 2010 eröffnet und droht mit einer Geldbuße von maximal zehn Prozent des Umsatzes.