Einblick (130)

Lisa D., Modeschöpferin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Lisa D.: William Kentridge in der Deutschen Guggenheim. Einfach immer wieder toll, der Mann. Ich kann nicht sagen, dass ich seine Geschichten im Detail nachvollziehen könnte, aber die Art, wie er sie erzählt, verfehlt bei mir nie ihre emotionale Wirkung. Seine Arbeiten sind klug, unprätentiös und berührend, ohne jedes Posing.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Worauf ich neugierig bin, ist die Rekonstruktion des „poéme électronique“ von Varèse/Xenakis, die im TESLA noch bis 28. Januar läuft (täglich 18–23 Uhr). Diesen Klassiker muss man einfach einmal erlebt haben.

Welche Zeitschrift, welches Magazin und Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag?brand eins habe ich in letzter Zeit mit einigem Interesse gelesen, besonders gut fand ich die Septembernummer über Arbeit. Auf dem Buchsektor lebe ich nun schon seit längerem mit Heimito von Doderers Stadtromanen „Die Strudlhofstiege“ und „Die Dämonen“. Ich sage lebe, denn Doderers Figuren begleiten einen fast so wie das eigene Soziotop. Der Blick und die Sprache sind gnaden- aber nicht herzlos – wie guter Klatsch. Zugleich hoch musikalisch.

Welcher Gegenstand oder welches Ereignis des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude? Mein neuer Roggensack.