KOMMENTAR: KLAUS WOLSCHNER ZUM KONFLIKT UM DIE A 281
: Marionetten-Senator

Bausenator in Bremen scheint ein trauriger Job zu sein. Oder ein Job, bei dem man nur eine traurige Gestalt abgeben kann. Vor wenigen Jahren führte der Bausenator Reinhard Loske vor dem Bundesverwaltungsgericht einen Prozess gegen die Bürgerinitiative zur A 281, obwohl er, jedenfalls in Hintergrundgesprächen, deren Argumente überzeugend fand.

Wer ihm vorgeschlagen hätte, zu sagen: „Meine Amtsvorgänger haben falsche Planungen akzeptiert, wir wollen das korrigieren, die BI hat Recht“, dem erklärte er kompliziert, warum er das nicht könnte. Trotz eindeutiger Festlegungen der beiden Koalitionspartner. Im Grunde sagte er damit nur, das er eine Marionette von irgendwas ist. Damals ging es um die Trassenführung mit dem „Monsterknoten“. Nur weil der Bausenator den Prozess verloren hat, muss sein Nachfolger Joachim Lohse diesen Unsinn heute nicht bauen.

Nun schlägt der neue Bausenator für die direkte Anbindung an die A 1 eine Trassenführung für den Bundesverkehrswegeplan vor, die niemand in Bremen will. Klar ist, dass die teurere Bremer Wunschvariante im großen Berliner Papierkorb landet, wenn sogar Bremen eine preiswertere Alternative vorschlägt.

Offenbar ist der Bremer Bausenator dem Bundesverkehrsministerium mehr verpflichtet als der Bürgerschaft. Braucht Bremen solche Marionetten?