Nackte Emanzipation

FOTO Sarah Palin wird Playgirl nicht gern lesen

Gestern hatte Sarah Palin Geburtstag. Und auch der Ex-Vielleicht-bald-Schwiegersohn Levi Johnston hatte ein Geschenk für die Exvizepräsidentschaftskandidatin und Exgouverneurin von Alaska und Immer-noch-Bestseller-Autorin parat: Nacktfotos im Online-Magazin Playgirl. Die hatte Johnston bereits vor Monaten angekündigt, nachdem er aus dem Wohlfühlparadies der Familie Palin verstoßen worden war. Er hatte Palins Tochter Bristol geschwängert.

Johnston ist nicht komplett hüllenlos. Sein rechter Arm übernimmt die Rolle des Feigenblatts. Dennoch wagte der 19-Jährige einen emanzipatorischen Schritt: Kannte man es bisher nur von Frauen, die sich gehörnt oder gekränkt fühlten, dass sie sich für viel Geld einem der Magazine für Freikörperkultur an den Hals warfen, so geht nun Johnston in die Offensive – und dass nicht nur mit Jeans bekleidet durch den Regen tanzend in einem People-Magazin – sondern in einem nur auf nackte Männerhaut setzenden Heft, dessen Leserschaft hauptsächlich aus homosexuellen Männern besteht. Die finden Palin und ihre Wählerschaft bekanntlich überhaupt nicht Familien-Wohlfühlparadies-kompatibel.

Dass sich im Playgirl Prominenz ablichten lässt, ist eher selten. Johnston macht’s, kassiert, provoziert die konservative Palin, schafft dem Manne eine neue Vermarktungsform der Rache – und sorgt für Gleichheit unter den Geschlechtern. Wenn auch viel zu weichgezeichnet. JÜK