was macht uns exzellent?
: Bemerkenswert: Die Bremer Forschung

Sabine Behrenbeck leitet das Referat Lehre, Studium und wissenschaftlicher Nachwuchs beim Wissenschaftsrat und betreut die Exzellenzinitiative des Bundes.

taz: Frau Behrenbeck, die üblichen Hochschulrankings haben der Bremer Uni bis zuletzt höchstens gediegenes Mittelmaß bescheinigt. Bei Ihnen gehört sie jetzt zum Elite-Pool. Ist das nicht erstaunlich?

Sabine Behrenbeck: Wir haben eben etwas anderes herausgefunden.

Aber wie kommt das?

Bei manchen dieser Hochschulrankings spielt der Ruf von Universitäten eine wichtige Rolle. Dabei erweisen sich ältere Vorurteile als sehr zählebig, während neuere Entwicklungen oft weniger wahrgenommen werden. Das Bild ändert sich, wenn man sich auf empirische Daten stützt. Die Gemeinsame Kommission hat dies getan, und sie hat die jüngere Entwicklung der Forschungsleistungen besonders gewürdigt. Die war in Bremen sehr bemerkenswert.

Womit genau haben die Bremer denn gepunktet?

Das teilen wir nur der Universität selbst mit. Schließlich steht sie immer noch in der Konkurrenz zu ihren Mitbewerberinnen, wenn es darum geht, den eigentlichen Antrag einzureichen: In der Vorauswahl lagen ja nur Antragsskizzen vor. Dazu bekommen die einzelnen Hochschulen jetzt Hinweisbriefe, aus denen hervorgeht, wo die Schwächen und Stärken ihrer Entwürfe liegen. Dann können auch die jetzt ausgeschiedenen entscheiden, ob sie sich zutrauen, die festgestellten Mängel für die zweite Ausschreibung zu beheben, oder ob sie mit ganz neuen Konzepten antreten wollen.

Die jetzt vorausgewählten Kandidatinnen können sich aber an der zweiten Ausschreibung nicht mehr beteiligen?

Doch, sie können weitere Antragsskizzen für Graduiertenschulen und Exzellenzcluster einreichen. Aber niemand wäre gut beraten, sicherheitshalber zu seinem Antrag eine alternative Skizze einzureichen, das wirkt wenig überzeugend.

Also kann es passieren, dass auch Unis von der jetzigen Zehner-Liste völlig leer ausgehen…

Das ist theoretisch denkbar, aber wenig wahrscheinlich, denn es hat ja schon eine Qualitätsauswahl stattgefunden. Trotzdem – es werden nicht alle Anträge gefördert werden, sondern nur die besten. Und die Gemeinsame Kommission wird sehr darauf achten, dass strenge Qualitätsansprüche angelegt werden.

Interview: Bes