Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Das Beste an den beiden wunderschönen Abendkleidern und dem beeindruckenden Jägerkostüm (inklusive Perücke, Federhütchen und Handschuhe), die unser absolutes Lieblingsaschenbrödel Libuše Šafránková (die übrigens immer noch reizend aussieht und eine gefragte Schauspielerin ist, während sich der Prinz, Pavel Trávniček, – nun ja – eher in Richtung Breite und Hausfrauenschwarm-mit-schleimiger-Moderatorenattitüde entwickelte) während der drei Treffen mit dem Gspusi in spe trug, war natürlich, dass man sie haselnussklein zusammenfalten konnte. Was ein ganz anderes Licht auf das Reisen und die dazugehörigen Koffergrößen wirft! Nachgucken, wie man diese Prinzessinnenträume aus Samt, Seide und Zauberei in die Nüsse gequetscht hat, kann man momentan und bis zum 28. Februar in der Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, bei der nicht nur Popelkus (Aschenbrödel auf Tschechisch) Kleider und dieser wahnsinnig schicke Zipfelmützenumhang, sondern auch Roben aus anderen tschechischen Märchenverfilmungen zu sehen sind. Im Kesselhaus in der Kulturbrauerei, täglich von 10 bis 20 Uhr, Eintritt 6,90 Euro, ermäßigt 3,90, Kinder bis 3 Jahre frei (Schönhauser Allee 36). Man sollte darauf hinweisen, dass auch in diesem Jahr wieder ein Karnevalsumzug stattfinden wird, der es, als ob das Wetter nicht ohnehin verkleidungsunfreundlich genug wäre (was bleibt, sind Innuit, gepolsterte Ritter und Litfaßsäulen) bestimmt auch wieder schwer haben wird, die lieber in Jogginghose- und Pullunderkostüm feiernden BerlinerInnen zu begeistern. Wer den Umzug dennoch unterstützen möchte oder einfach auf Kamellen aus ist: Am Sonntag ab 11.44 Uhr geht es am Steinplatz in Charlottenburg los, die Strecke verläuft in Richtung Ku’damm. Mal gucken, wie viele Frohnaturen sich dort Blasenentzündungen holen.

www.aschenbroedel.eu, www.karnevals-zug-berlin.de