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Elektroschrott-Export nach Afrika

■ betr.: „Die Spur des Schrotts“, taz.nord vom 25. 5. 13

Ehrlich, was gibt’s sonst Neues? Da war schon vor Jahren ein Bericht, zum Beispiel über Verschrottung von Schiffen in Indien. Arbeiter ohne Arbeits- oder Schutzkleidung hantieren mit Schweißbrennern und großen Hämmern. War wohl ’ne schöne Dienstreise für Greenpeace, imponieren tut mir das nicht. Klar, Kinder, die kann man auf den Müllhalden der ganzen Welt treffen, also, was gibt’s sonst Neues!?SCHMIDT GEORG, taz.de

■ betr.: „Die Spur des Schrotts“, taz.nord vom 25. 5. 13

Hallo Georg Schmidt, wie wär’s zur Abwechslung mal mit Mitgefühl und sozialer Verantwortung? Das ist immerhin UNSER Schrott, der da auf illegale Weise „recycelt“ wird. dieses Blut klebt auch an Ihren Händen! Ignoranz hoch zehn hilft uns auch nicht weiter!MOTOM, taz.de

■ betr.: „Die Spur des Schrotts“, taz.nord vom 25. 5. 13

Und? Ich war lange Zeit in Westafrika und habe auch viel gesehen. Auch Kinder und deren Eltern, die auf Müllkippen nach verwertbarem Plastik- und Elektroschrott rumwühlen und sich langsam vergiften. Kein Grund für ein pseudo-abgeklärtes, ignorantes „also, was gibt’s sonst Neues !?“.ANDREAS J., taz.de

■ betr.: „Die Spur des Schrotts“, taz.nord vom 25. 5. 13

Was gibt es Neues? Warum muss es Neues geben, wenn das alte Problem noch keine Lösung gefunden hat. Und Müllhalde und Müllhalde – da gibt es schon Unterschiede. Auf der einen wird der Müll des Landes gehäuft, auf der anderen unser Wohlstandsmüll. Wir tun so, als würden wir super umweltgerecht entsorgen. Aber es heißt ja: aus den Augen, aus dem Sinn. Dass der Hamburger Hafen so eine große Rolle bei der illegalen Entsorgung spielt, wie heute in der taz zu lesen war, ist schon der Hammer. Da war doch was im letzten Jahr … Umweltstadt Hamburg?MURNAY, taz.de

■ betr.: „Die Spur des Schrotts“, taz.nord vom 25. 5. 13

Ich habe immer noch nicht verstanden, was Schmidt Georg eigentlich will. Auf jeden Fall geht es nicht darum, was ihm imponiert oder nicht. Es geht darum, dass verlässliche Quellen, dazu gehört zum Beispiel Greenpeace, vor Ort einen Missstand feststellen, damit hier Organisationen und Institutionen entsprechend agieren können, ohne selbst alle nach Indonesien oder Vietnam gefahren zu sein. Und wir übrigen Bürger erwarten, dass die Medien darüber berichten, damit auch wir uns entsprechend verhalten können. Zum Beispiel das Gehäuse des Fernsehers zu zerstören, bevor wir ihn zum Werthof bringen. Darauf wäre ich nämlich ohne diesen taz-Bericht nicht gekommen. Und solange noch irgendwo Kinder auf Müllhalden angetroffen werden, erwarte ich solches „Alte“ wieder und wieder.ROLFMUELLER, taz.de

■ betr.: „Die Spur des Schrotts“, taz.nord vom 25. 5. 13

Das hieß doch 2011 „Europas Umwelthauptstadt Hamburg/Projekt Green Capital“. Die Vergabe an die Freie und Hansestadt Hamburg begründete die Jury damit, „dass der deutsche Stadtstaat in den vergangenen Jahren große Leistungen erbracht und auf der ganzen Bandbreite exzellente Umweltstandards erreicht“ habe. Da gab es zum Beispiel eine „Recycling-Offensive“ des Senats. Für eine Million Euro wurde ein schwachsinniger „Zug der Ideen“ durch Europa geschickt, als hätte man hierzulande keine Visionen. Und 2012 hieß es: „Umwelthauptstadt – was nun? Hamburg macht weiter!“ Dass ich nicht lache. Eine Augenwischerei das Ganze.MAIKE, taz.de

Direkt unter den Augen der Hamburger Umweltbehörde werden Container vollgepackt, in denen Elektroschrott nach Westafrika verschifft wird. Dort gewinnen Kinder auf Müllkippen mit primitivsten Mitteln die verwertbaren Rohstoffe daraus – und vergiften sich schleichend mit Dämpfen und Staub. Am vergangenen Wochenende berichteten wir über die Schwierigkeiten, illegal exportierten Schrott von funktionsfähigen Gebrauchtgeräten zu unterscheiden, über die lange Schiffspassage der Elektrogeräte vom Hamburger Hafen bis zu den Müllhalden Ghanas – und über alternative Verfahren, mit denen man die Rohstoffe künftig hierzulande sauber recyceln könnte. Für die User auf taz.de war das ein Anlass zu einer Debatte über Nachrichtenwert, soziale Verantwortung und Hamburgs Status als ehemalige „Umwelthauptstadt Europas“.