Der Aufschwung ist auf Eis gelegt

KONJUNKTUR Weniger Konsum und Investitionen: Im letzten Quartal 2009 stagnierte das Wachstum

WIESBADEN apn/rtr | Der eisige Winter lässt auch die Konjunkturbelebung erstarren. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, stagnierte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2009 auf dem Niveau des Vorquartals. In der Euro-Zone gab es große Unterschiede: In Frankreich, den Niederlanden und Österreich wuchs die Wirtschaft, während sie in Griechenland, Italien und Spanien schrumpfte. Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie sank im Krisenjahr 2009 um 2,9 Prozent auf durchschnittlich knapp 5,1 Millionen. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft preis-, saison- und kalenderbereinigt noch um 0,4 Prozent und im dritten um 0,7 Prozent gewachsen. Für das letzte Vierteljahr ermittelten die Statistiker nunmehr eine Rate von 0,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Insgesamt ergibt sich daraus für das Gesamtjahr 2009 kalenderbereinigt ein Minus von 4,9 Prozent. Grund für die Abschwächung zum Jahresende ist ein Rückgang der Konsumausgaben und der Investitionen. Bankökonomen hatten ein leichtes Wachstum von 0,2 Prozent gegenüber dem dritten Vierteljahr erwartet. Die Volkswirte der Nord/LB führten die schlechtere Entwicklung vor allem auf den ungewöhnlich strengen Winter und auf das Auslaufen der Abwrackprämie zurück. Die Analysten der BayernLB erwarten wegen des kalten Wetters auch einen schwachen Start in das laufende Jahr. Bundesbankchef Axel Weber hält sogar eine kurze Schrumpfkur zu Jahresbeginn für möglich.