Straße für NSU-Opfer

GEDENKEN Bezirksversammlung will Kühnehöfe in Süleyman-Tasköprü-Straße umbenennen

Der nördliche Teil der Straße Kühnehöfe in Altona wird in Süleyman-Tasköprü-Straße umbenannt. Das hat die Bezirksversammlung Altona am Donnerstag beschlossen. „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Dieses Verbrechen hat sein hässliches Gesicht an Süleyman Tasköprü gezeigt“, sagte Yusuf Undag von den Grünen in seiner Rede.

An vielen Orten der NSU-Morde wurden schon Mahnmale aufgestellt. „Wir glauben allerdings, dass eine Straßenbenennung eine stärkere öffentliche Wirkung entfaltet“, sagte Undag. Tasköprü wurde am 27. Juni 2001 im Alter von 31 Jahren als drittes Opfer des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) in Hamburg ermordet.

„Es gibt wenige Momente, die einen so fassungslos machen, wie die Ereignisse der NSU“, sagte Anne-Marie Hovingh von der SPD. Tasköprü wurde im Gemüseladen seines Vaters in der Schützenstraße 39 in Altona von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt regelrecht hingerichtet. Sie schossen dem Vater einer damals drei Jahre alten Tochter drei Mal in den Kopf.

Die Polizei ermittelte nach der Tat zunächst im Familienkreis des Getöteten. Insgesamt vernahmen die Ermittler über 30 Verwandte und Freunde der Familie. Ermittlungen bezüglich rassistischer Mordmotive fanden nicht statt.

„Wir haben die Aufgabe zu gedenken und zu erinnern“, sagt Hovingh. Wann genau die Umbenennung vonstatten gehen soll, ist noch unklar.  JHS