Schulstreit auch in Niedersachsen

BILDUNG Erste Erfolge für Volksbegehren gegen Turbo-Abi und für die Gesamtschule

„Wir haben den harten Winter nicht mit einkalkuliert“

Initiativensprecher Dieter Galas

Im Streit um das Turbo-Abi in Niedersachsen verbuchen die Initiatoren eines Volksbegehrens erste Erfolge. Sie setzen sich dafür ein, dass die Schulzeit wieder auf 13 Jahre verlängert wird. Zunächst benötigen sie 25.000 Unterschriften, damit das Volksbegehren offiziell zugelassen wird. „Diese Zahl werden wir spätestens Mitte März erreicht haben“, sagte einer der Organisatoren, Dieter Galas, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Bisher haben wir rund 22.000 Unterschriften zusammen.“

Die Initiatoren des Volksbegehrens setzen sich auch dafür ein, dass die CDU/FDP-Landesregierung die Einrichtung neuer Gesamtschulen erleichtert. Damit das Volksbegehren tatsächlich dazu führt, dass die Schulzeit-Verkürzung erneut politisch diskutiert wird, sind in einem weiteren Schritt rund 600.000 Unterschriften nötig.

„Wir haben den harten Winter nicht mit einkalkuliert, das macht sich doch bemerkbar beim Unterschriften-Sammeln“, sagte Galas. Anfang Dezember startete das Volksbegehren. Angesichts des breiten Protests von Eltern und Schülern gegen das Turbo-Abi waren die Initiatoren zuversichtlich gewesen, die Zahl 25.000 schneller zu erreichen. „Wir bekommen aber viel Zuspruch in der Bevölkerung“, sagte Galas, „gerade auch von älteren Leuten, die sehen, was ihre Enkel im Moment so leisten müssen.“ Im Frühling müsse die Initiative kräftig mobilisieren. 2001 sind in Niedersachsen Verschlechterungen in den Kindertagesstätten per Bürgerbegehren verhindert worden.  (dpa)