Auf Eis gelegt

Offiziell ist die Stint-Saison zwar eröffnet, doch noch ist das schmackhafte Tier kaum zu haben: Wegen der Eiseskälte können Hamburgs Fischer ihre Netze nicht auswerfen

Der Stint ist da. Mit einem rauschenden Grillfest beging der Verband des Hamburger Lebensmittel-Einzelhandels Anfang der Woche den ersten Höhepunkt der neuen Fisch-Saison. Und war damit vielleicht ein wenig voreilig.

Zwar erreichte der lachsähnliche Fisch in diesen Tagen auch die Elbmündung – dort passt er sich langsam an das Süßwasser an, ehe er weiter stromaufwärts zieht. Doch momentan warten zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel keine Fischer auf das schmackhafte Tier. Die Fische sind zwar da, aber die Jäger können nicht an sie heran. „Wegen der Kälte der letzten Tage können die Fischer ihre Netze nicht auswerfen“, bedauert Knut Riesenberg vom Fischhaus Rammsee.

Der Stint ist ein Meeresfisch, der in den Küstengewässern Europas von der Ostsee bis zur Biskaya lebt. Aber auch in den Süßwasserseen Nordeuropas sind bestimmte Arten zu finden. Gegen Ende Februar bis März sammeln sich die Stinte und wandern zum Ablaichen in die Unterläufe der großen Ströme.

Früher galt die norddeutsche Spezialität als „Arme-Leute-Essen“ und wurde sogar an Schweine verfüttert. Heute ist der etwa zehn Zentimeter lange Fisch in den Restaurants entlang der Elbe Kult. „Wir servieren ihn ab Anfang Februar – traditionell mit Gurken- und Kartoffelsalat“, erzählt Dirk Rüdiger Kowalke, Inhaber des „Fischerei Restaurant Kowalke“.

Und noch eine gute Nachricht: Wer in den Genuss der gebratenen Köstlichkeit kommen möchte, hat noch Zeit: Erst Ende März ist die Stint-Saison beendet. Maren Klaws