STERNFAHRT FÜR BESSERE FAHRRAD-INFRASTRUKTUR
: Strampeln durch die Nässe

Fest in ihre Regenjacken eingemummelt, haben am Sonntag in Berlin und Brandenburg viele tausend Radler an der 37. Fahrradsternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) teilgenommen. Einige waren in Gefährten unterwegs, die mehr einer Seifenkiste ähnelten, andere nahmen ihre Kinder in Anhängern mit. Ziel der insgesamt 19 Routen war die Siegessäule, wo die Sternfahrt am Nachmittag auf dem Umweltfestival der Grünen Liga endete.

Mit der Großradelei demonstrierten die RadfahrerInnen für mehr Abstellmöglichkeiten und einen Ausbau der Radwege. „An vielen Stellen der Stadt sind die Radwege marode“, sagte ADFC-Landeschefin Eva-Maria Scheel. „Darunter leiden vor allem unsichere Radfahrer.“ Kritik äußerte sie am Senat, der den Etat für die Radinfrastruktur von rund 5,5 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro senken wolle. „Wir fordern den Finanzsenator auf, diese Ankündigung noch vor der Sommerpause zurückzuziehen.“

Der ADFC sprach von rund 100.000 Teilnehmern an seiner Sternfahrt. Damit hat der Regen deutlich weniger Radler auf die Straßen gelockt als im Vorjahr: Damals waren laut ADFC rund 150.000 Leute unterwegs. (dpa)