Bremen tanzt dem Norden vor

Norddeutschland tanzt gemeinsam: Bremens Tanzprojekt „TANZtours“ ist von der Kulturstiftung des Bundes zur Teilnehme beim „Tanzplan vor Ort“ ausgewählt worden

Bremen taz ■ Es ist geraume Zeit her, dass man in Bremen zuletzt den Kultursenator, den Theaterintendant und die freie Kulturszene in einhelliger Freude beieinander sah. Gestern war es soweit: Denn die Kulturstiftung des Bundes hat Bremen als eine von insgesamt acht Städten – und unter 14 Bewerbern – für das Projekt „Tanzplan vor Ort“ ausgewählt.

Am Bremer Projekt „TANZtours – Norddeutsche Tanzlandschaft im Austausch“ habe dem Kuratorium vor allem die Einbindung der freien Szene und der Pilotcharakter überzeugt, erklärte Ingo Diehl von der Kulturstiftung des Bundes. Kern des Projektes ist ein regelmäßiger Austausch der norddeutschen Tanzkompanien. Damit sollen sich nicht nur die Kompanien untereinander austauschen, sie sollen auch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit treten, so die Hoffnung von Patricia Stöckemann von Tanzstadt, dem Zusammenschluss der Bremer Tanzeinrichtungen.

Dementsprechend wichtig ist den Organisatoren die Vermittlung dessen, was auf der Bühne geschieht: Neben Auftritten in Schulen soll das Tanzfilminstitut stark eingebunden werden. Außerdem soll ein Nachwuchspreis für Tanzkritik ausgelobt werden. Bislang sind Bremen, Kiel, Bielefeld, Bremerhaven, Braunschweig, Osnabrück, Hildesheim, Oldenburg und Hannover an TANZtours beteiligt; das erste Treffen gab es im Dezember in Bremen. Künftig möchte man auch Partner aus dem ost-norddeutschen Raum einbinden.

Hilfreich werden dabei die 1,3 Millionen Euro Förderung sein, die in den nächsten fünf Jahren je zur Hälfte die Kulturstiftung des Bundes und der Bremische Kultursenator beisteuern werden. Der bekannte sich gestern zum Vier-Spartentheater in Bremen und erhofft sich vom Projekt sogar einen „wichtigen Beitrag in der Diskussion um die Selbständigkeit Bremens“. grä