unterm strich
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Der jüdische Publizist Henryk M. Broder darf dem Darmstädter Verleger Abraham Melzer und dem Buchautor und KZ-Überlebenden Hajo Meyer keine nationalsozialistische oder judenfeindliche Gesinnung unterstellen. Das Landgericht Frankfurt gab in einem am Freitag verkündeten Urteil den Unterlassungsklagen Melzers und Meyers zum überwiegenden Teil statt. Broder hatte auf einer von ihm gestalteten Internetseite behauptet, Melzer und Meyer seien „Kapazitäten für angewandte Judäophobie“. Broders Äußerung, dass die Kläger bei einer Vortragsveranstaltung „für die Leipziger den Hitler machten“, sah das Gericht dagegen von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Mit der Kunstausstellung „Tauben im Gras“ startet heute das Greifswalder Koeppenhaus ins Jubiläumsjahr zum 100. Geburtstag des Schriftstellers Wolfgang Koeppen. Höhepunkt ist ein Fest am 23. Juni, dem Geburtstag des 1996 verstorbenen Koeppen. Mit dabei: Günter Grass und Ulla Unseld-Berkewicz. Im September befasst sich dann eine Tagung der Internationalen Wolfgang-Koeppen-Gesellschaft mit literaturwissenschaftlichen Aspekten von Koeppens Werk. Grass hatte sich für die Sanierung des baufälligen Geburtshauses von Koeppens eingesetzt. Seit dem Abschluss der Sanierung im Jahr 2002 beherbergt das Haus das Literaturzentrum Vorpommern.