die anderen über den wahlsieg der hamas in palästina
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Die Londoner Tageszeitung The Times kommentiert: Arabische Regierungen sagen jetzt, dass die Hamas sich mäßigen werde und wie jeder andere Wahlsieger behandelt werden sollte. Der Westen, der seit langer Zeit in der Region auf mehr Demokratie drängt, akzeptiert, dass ein Wahlergebnis hingenommen werden muss, auch wenn es unangenehm ist – aber nicht wenn die Hamas einen Fuß in der Politik und den anderen im Terrorismus hat. Wenn die Hamas jetzt eine saubere Regierung stellt und der Gewalt abschwört, kann Europa mit der Unterstützung fortfahren. Falls beides nicht geschieht, müssen sowohl Unterstützung als auch Akzeptanz komplett entzogen werden.

Die polnische Zeitung Rzeczpospolita meint: Das Wahlergebnis stellt die Effektivität der US-Nahostpolitik in Frage. Außer im Libanon und in dem von der Militärkoalition kontrollierten Irak konnte in dieser Region nur die Bevölkerung in den palästinensischen Autonomiegebieten entscheiden, wer sie regieren soll. Washington glaubte, dass Demokratie das Allheilmittel gegen Terrorismus, Armut und Hass auf anders Denkende ist. Es kam aber anders. Der Erfolg der Hamas wurde von der gesamten islamischen Welt gefeiert. Wem ist das zuzuschreiben? Viel Schuld hat die Tolerierung der Korruption der bisherigen Palästinenserbehörde durch die USA und die EU.