Museum bilanziert

KLIMAHAUS Bisher liegt das Wissenschaftsmuseum im Plan – doch kamen nur wenig Besucher von weit her

Nur jeder Dreißigste fand aus Süddeutschland den Weg an die Wesermündung.

Mehr als 450.000 BesucherInnen haben seit der Eröffnung im Juni 2009 das Bremerhavener Klimahaus besucht. Das gaben die Betreiber am Montag bekannt.

Vor der Eröffnung des Wissenschafts-Museums, das Bremerhaven für mehr als 100 Millionen Euro für eine private Betreibergesellschaft gebaut hatte, wurde eine Zahl von 600.000 BesucherInnen im Jahr als Ziel genannt. Dabei hatte man vor allem Nordsee-UrlauberInnen im Blick, die als Tagesgäste nach Bremerhaven kommen.

Gestern sagte Klimahaus-Geschäftsführer Arne Dunker, dass in den Sommermonaten „80 Prozent der Gäste von auswärts“ gekommen seien. Hierzu zählte Dunker allerdings auch das Bremerhavener-Einzugsgebiet. Rund ein Drittel der Besucher nämlich kamen aus Niedersachsen, weitere knapp 30 Prozent aus Bremen.

Insofern ist fraglich, ob die Besucherzahlen auf die Dauer die Erwartungen erfüllen, und Touristen von weit her gelockt werden können. Der Anteil von Nordrhein-Westfalen liegt bisher bei nur 13 Prozent, nur jeder Dreißigste fand aus Süddeutschland den Weg an die Wesermündung.

Im Auftrag Dunkers hat die Hochschule Bremerhaven die Klimahaus-Gäste befragt. Dabei sei heraus gekommen, dass drei viertel der Besucher gezielt nach Bremerhaven kam, um das Klimahaus zu besuchen. Sie seien oft mehrere Tage in der Stadt geblieben, und dann auch Essen und Einkaufen gegangen, sagte Dunker. Er sieht deshalb den Tourismus als Wirtschaftsfaktor in Bremerhaven „gestärkt“. 50 Prozent aller Mehrtagesgäste hätten in Bremerhavener Hotels übernachtet.

Kürzlich gründeten die Ausstellungsbetreiber auch die „Deutsche Klimastiftung“, die Schulprojekte im In- und Ausland initiieren soll. epd/cja