Touristiker hoffen auf Karnevalsflüchtlinge

TOURISMUS Mit frischer Luft und arrivierter Kunst sollen Rheinländer an die Nordsee gelockt werden

Beim Deichhof im Nordseebad Wremen findet man klare Worte. „Flüchten Sie aus der Karnevalsregion, tanken Sie frische Nordseeluft!“, heißt es auf der Homepage unter der Rubrik „Karnevals-Ferien“. Das Angebot geht von Donnerstag bis Dienstag und kann nicht nur am Karnevals-Wochenende gebucht werden, sondern auch davor und danach.

Die Wirte und Vermieter an der Küste scheinen angetan zu sein von der Idee, dass es einen Karnevals-Fluchttourismus geben könnte, der die winterliche Nebensaison belebt. Ein bisschen ist das auch der Fall. Aber „es sind nicht die Massen“, die auf einmal kommen, sagt Katja Benke von der Nordsee GmbH, die die Ferienregion als Dachorganisation verschiedener Küstenorte und Inseln bewirbt.

Unter den Veranstaltungstipps verbreitet die Nordsee GmbH, was sich die Kunsthalle Emden ausgedacht hat. Entgegen der Ruhetagsregelung hatte die Kunsthalle am Rosenmontag unter dem Motto „Kunst statt Kamelle“ geöffnet.

„Besucher von Rhein und Ruhr nutzen das lange Karnevalswochenende gern für einen Kurzurlaub in Ostfriesland“, teilte das Museum mit. Geboten wird den Faschings-Muffeln die Realismus-Ausstellung „Das Abenteuer Wirklichkeit“.

Es sei das vierte Jahr in Folge, dass das Museum am Rosenmontag geöffnet habe, sagt Sprecherin Ilka Erdwiens. Vergangenes Jahr habe man 120 Besucher gehabt. Und woran erkennt das Museum die Rheinländer unter den Besuchern? „Am Zungenschlag“, sagt Erdwiens. KLI