Eine Stimme an der Küste

HAFENDIALOG Die Häfen in Norddeutschland wollen beim Marketing kooperieren, aber nicht beim Konkurrenzkampf um Container

Die deutschen Häfen wollen künftig kooperieren – beim Marketing, nicht beim Güterumschlag. Mit einem deutsch-englischen Hochglanz-Magazin German Ports sollen „Bekanntheitsgrad und Markenakzeptanz“ der Häfen international gesteigert werden. Das beschlossen die zuständigen Minister und Senatoren von Bremen, Hamburg und Niedersachsen am Montag auf einem Hafenentwicklungsdialog in Hamburg. Zum nächsten Dialog 2014 sollen auch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eingeladen werden, damit „die Küste mit einer Stimme spricht“, so Hamburgs gastgebender Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos).

Keine Zusammenarbeit indes wird es beim Containerumschlag geben. An den geplanten Vertiefungen von Elbe und Weser werde festgehalten, zudem müsse der Ausbau der Hinterlandanbindungen verstärkt gefördert werden, um die Güterströme der Zukunft bewältigen zu können. Darin sind sich alle drei Ressortchefs einig. Vor drei Wochen hatte eine Studie für die Umweltstiftung WWF empfohlen, Containerschiffe im Tiefwasserhafen Wilhelmshaven teilweise zu entladen und nur mit halber Ladung und weniger Tiefgang nach Bremerhaven und Hamburg weiter fahren zu lassen. Dann müssten Elbe und Weser nicht ausgebaggert werden.

Beim Ausbau sei vor allem der Bund gefordert, finden die norddeutschen Minister. „Die Häfen sind die Säulen unserer deutschen Volkswirtschaft“, so Horch. Es müsse „von nationalem Interesse sein, die Küstenländer bei Investitionen der Hafeninfrastruktur zu unterstützen“.  SMV