Kabinenpredigt
: Sarah BSC

Mannomann, Hertha hat zum Rückrundenstart wieder alles gegeben, um uns Fans das Leben so richtig schwer zu machen. Als wären Kälte und Winter und der Januar an sich nicht schon genug – Hertha setzt mit einem äußerst schwachen 1:1 noch einen drauf.

Und das, obwohl doch alles eigentlich wirklich schön vorbereitet war. Herthas Zeugwart (ein schönes Wort, dass nicht untergehen darf) Tom Riedel hat getan, was er konnte, um die Hannoveraner in schlechte Stimmung zu versetzen. Normalerweise schickt die Heimmannschaft den Gästen ein paar der Bälle zum Training, die auf dem Spielfeld zum Einsatz kommen werden. Gedacht ist dieser Akt in Zeiten, da jede Mannschaft ihre persönlichen Bälle hat, dafür, dass der Heimvorteil sich nicht auch noch auf das Ballgefühl ausweitet. Hertha aber sendete einfach mal keinen einzigen Ball.

Zeugwart Riedel hatte dafür eine schöne Erklärung parat. Im Trainingslager seien ihm acht (!) Bälle abhanden gekommen. Nun hätte Hertha einfach selber nicht mehr genug Pillen. Nike, der Produzent, könne leider auch nicht schnell genug neue liefern.

Das ist doch erschütternd. Was ist denn los beim Großkonzern? Nike hat keinerlei Ballreserven für unsere Freunde aus Hannover? Au weia. Da ist es dann doch vielleicht gut, dass Adidas den WM-Ball liefert. Nachher wäre sonst nicht nur die Eröffnungsgala abgesagt, sondern alle Spiele müssten ausfallen wegen akutem Ballmangels. Rasenschonend wäre das immerhin.

Oder war das alles doch nur die Retourkutsche von Hertha? Denn zum letzten Spiel zwischen unseren Jungs und den 96ern schickte Hannover einfach einen ganz falschen Ball nach Berlin. Im Spiel benutzten sie eine völlig andere Version. Angeblich, weil der andere Ball zu hautunverträglich gewesen sei und die neuen erst ganz kurz vor dem Zusammentreffen mit dem BSC fertig geworden seien.

So gesehen war das wohl eine kleine, aber feine Rache aus der Hauptstadt. Ein Hoch also auf den einfallsreichen Zeugwart Riedel. Viel genutzt hat sein Einsatz leider nicht. Hertha kommt wohl doch nicht dran vorbei, endlich mal wieder richtig Fußball zu spielen und zu gewinnen. Nötig wäre es. Sarah Schmidt