UNTERM STRICH

Henryk M. Broder gibt seinen Ludwig-Börne-Preis zurück. Er protestiert damit gegen den diesjährigen Preisträger Peter Sloterdijk. In einem Artikel in der Welt am Dienstag bezeichnete Broder die Verleihung des Börne-Preises an Sloterdijk am 16. Juni als „unsäglich und unerträglich“. Sloterdijk habe die Anschläge vom 11. September als „Zwischenfall in amerikanischen Hochhäusern“ bezeichnet und damit kleingeredet. Broder bezeichnete die Rückgabe seines Börne-Preises, der ihm 2007 verliehen worden war, als „Frage der sozialen Hygiene“, da Sloterdijk ein „Terrorversteher“ und „Massenmordverkleinerer“ sei. Weiterhin verglich er sich mit Heino, der 2011 seinen Bambi zurückgab, als Bushido mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Der Ludwig-Börne-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen für Essays und Reportagen im deutschsprachigen Raum. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Joachim Gauck und Marcel Reich-Ranicki.

Paul Schrader wird Präsident der Internationalen Jury für die Orizzonti-Sektion der 70. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor gilt als einer der wichtigsten Filmemacher seiner Generation des New Hollywood. Er schrieb unter anderem das Drehbuch für „Taxi Driver“ (1976), zu seinen bekanntesten Regiewerken zählen „American Gigolo“ (1980) und „Cat People“ (1982). Die Sektion Orizzonti widmet sich noch unbekannten Filmemachern und zeigt experimentelle internationale Filme. Die Jury verleiht unter anderem den Orizzonti-Preis für den besten Film. Schraders neues Projekt „The Canyons“ mit Lindsay Lohan in der Hauptrolle wird in Venedig außer Konkurrenz laufen.