Ein Kessel Buntes

CDU nennt Namen für Schulstruktur-Kommission. Hiesige Bildungsexperten treffe Mitschuld am Pisa-Ergebnis

Die CDU mache sich in Fachkreisen lächerlich, mutmaßte mancher, als bekannt wurde, dass sie neben Hauptschullehrerin Karin Brose jetzt auch noch Ex-Staatsrat Reinhard Behrens in die Enquetekommission zur Schulstruktur beruft. Der Sonnenbrillenliebhaber hatte vor drei Jahren im Duett mit FDP-Bildungssenator Rudolf Lange das Hamburger Kita-System im Chaos versenkt und galt in der Behörde seither als Totalausfall.

Inzwischen hat die CDU, die fünf der insgesamt neun Kommissionsmitglieder benennt, die restlichen Namen vorgelegt. So wird der ehemalige sächsische Kultusminister Matthias Rößler die Runde mit seinen Einblicken in das dortige zweigliedrige Schulsystem bereichern. Ferner werden der Ludwigsburger Philosophieprofessor Matthias Rath und der Bramfelder Schulleiter Hans-Joachim Wagner von der CDU als Experten entsandt.

Auffällig ist, dass kein Hamburger Wissenschaftler auf der Liste auftaucht. Zwar „schätze“ er, dass die SPD den Professor Reiner Lehberger berief, sagt dazu CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann. Weitere Erziehungswissenschaftler aus Hamburg solle man aber nicht nehmen, „weil zumindest manche von ihnen nicht ganz unschuldig an den Hamburger Pisa-Ergebnissen sind“, so Heinemann.

Die Enquetekommission wird im Februar die Arbeit aufnehmen. Für die GAL wurde der Elternkammer-Chef Holger Gisch, für die SPD neben Lehberger die frühere Volkshochschulchefin Sabine Schlüter und der ehemalige GEW-Bundeschef Dieter Wunder benannt. Diese öffentlich tagende Runde könnte unterhaltsam sein. KAJ