Vattenfall langt zu
: Energiepreise unter Strom

Der HEW-Nachfolger Vattenfall will seine Preise ab dem 1. Mai 2006 um rund sechs Prozent anheben. Betroffen ist der Standardtarif „Hamburg-Classic“, den rund 500.000 Haushalte der Hansestadt bezahlen. Nur für die Erhöhung dieses Tarifs benötigt Vattenfall eine Genehmigung der Wirtschaftsbehörde. Alle anderen Vattenfall-Tarife, wie auch die Angebote konkurrierender Versorger, bleiben von dem Verfahren unberührt: Hier muss eine Preisanhebung nicht gestattet werden.

Auf den durchschnittlichen Haushalt kommt mit der Preissteigerung eine Mehrbelastung von rund 30 Euro jährlich zu. Begründet wird der Preisanstieg seitens des Unternehmens mit gestiegenen Preisen an der Leibziger Energiebörse.

Zwar betont Wirtschaftsbehördensprecher Christian Saadhoff, sein Amt werde den Antrag „kritisch prüfen“, doch gilt eine Genehmigung als Formsache. Der Grund: Unter die Lupe nehmen darf die Behörde nur die Hamburger Kosten von Vattenfall, die Saadhoff zufolge „etwa zehn Prozent“ der Gesamtaufwendungen ausmachen. Selbst wenn sich aus diesem Ausschnitt keine Begründung für eine Erhöhung ergibt, müsse die Behörde laut Saadhoff „dem Antrag zustimmen, wenn die Zahlen plausibel“ seien. Anderenfalls kämen Schadensersatzforderungen auf die Stadt zu. „Dieses Prüfverfahren ist nicht zielführend“, sagt der Behördensprecher, „die Hände sind uns gebunden.“ Das sieht die SPD anders: Sie forderte den Senat gestern auf, Vattenfall die Erhöhung zu untersagen. MAC