Jonny-K.-Prozess geht wieder los

Auch in der Neuauflage des Prozesses wegen der Prügelattacke auf den 20-jährigen Berliner Jonny K. haben die sechs Angeklagten am Donnerstag eine Schuld am Tod bestritten. „Ich möchte ganz deutlich sagen, dass ich mit dem Tod von Jonny nichts zu tun hatte“, verlas der 19-jährige Onur U., der als Hauptangeklagter gilt, selbst seine Erklärung vor dem Landgericht. „Es lässt mich nicht kalt und ist mir alles andere als egal.“ Im ersten Prozess hatte er die Erklärung von einem Anwalt vorlesen lassen.

Der erste Prozess war am Montag geplatzt, nachdem ein Interview mit dem 58-jährigen Schöffen in der B. Z. erschienen war. Jetzt verhandelt das Gericht mit zwei neuen und zusätzlich zwei Ersatzschöffen. Richter Helmut Schweckendieck bat um Disziplin und Verantwortungsbewusstsein. „Der Prozess wird im Saal geführt und nicht in den Medien“, betonte der erfahrene Jugendrichter.

Jonnys Schwester Tina K. ist „froh über die jetzt sehr ruhige und entspannte Stimmung“ im Gerichtssaal. Freunde hatten ihr berichtet, dass sie im ersten Prozess als Zuhörer von Bekannten der Angeklagten aggressiv und respektlos behandelt worden seien. (dpa)