Amnesty kritisiert US-Todesurteile

LONDON ap ■ Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hat an die USA appelliert, hunderte geistig behinderter Häftlinge in den Todestrakten nicht hinzurichten. Schätzungsweise jeder zehnte der 3.400 zum Tode Verurteilten leide an Schizophrenie, einer manisch-depressiven Erkrankung, Hirnschäden oder posttraumatischen Stresssyndromen, erklärte die Menschenrechtsorganisation gestern in London. Auch etwa zehn Prozent der mehr als 1.000 Menschen, die in den letzten 30 Jahren hingerichtet wurden, seien geistig zurückgeblieben gewesen, sagte der ai-Sprecher Mike Blackmore. Das Oberste Gericht der USA entschied 2002, dass die Hinrichtung geistig zurückgebliebener Straftäter nicht verfassungsgemäß sei. Doch viele US-Staaten richten weiter auch Häftlinge mit psychischen Erkrankungen hin.