DER ENTSCHEIDENDE SATZ
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Eigentlich wollte sie über die Zukunft der Kinder der Nation sprechen, bei einer demokratischen Benefizveranstaltung in Washington. Doch mitten in ihrer emotional aufgeladenen Rede wird sie unterbrochen – von einer lesbischen Aktivistin. Das passt Michelle Obama überhaupt nicht. „Etwas, was ich nicht leiden kann, ist das hier“, sagt sie. „Verstehen Sie mich?“, wirft sie nach.

Doch Ellen Sturtz gibt nicht auf. Sie ist auf einer Mission, will Obama (Barack, nicht Michelle) auffordern, eine „Anti-Diskriminierungs-Executive-Order“ zu unterzeichnen, also eine vom Staatsoberhaupt erlassene Rechtsverordnung. Obama (Michelle, nicht Barack) geht auf Stutz zu und sagt: „Hören Sie mir zu, oder Sie können das Mikrofon haben, aber ich gehe dann.“ Dann ans Publikum gerichtet: „Sie alle entscheiden. Sie alle haben nur eine Wahl.“ Das sitzt.

Natürlich entscheidet sich das Publikum für Obama und nicht für die Aktivistin. Die First Lady, die immer vorgibt, dialogwillig zu sein, schmettert das Anliegen gekonnt ab. Keine Diskussion.

Die LGBT-Gruppe „Get Equal“ hat diese Aktion bewusst geplant, hat sich mittlerweile herausgestellt. Auch wenn Obama die Diskussion brüsk abgebrochen hat, das Anliegen von Stutz und „Get Equal“ bleibt im Gespräch. IPP