GENOMFORSCHUNG
: Erzbischof Tutus DNA entziffert

LONDON | Forscher haben das Genom von Erzbischof Desmond Tutu aus Südafrika entziffert. Die Gensequenz des Friedensnobelpreisträgers soll unter anderem dazu beitragen, die Verwandtschaftsverhältnisse der südafrikanischen Volksstämme zu klären. Das berichtet eine Gruppe um Vanessa Hayes von der Universität New South Wales in Australien. Die Forscher stellen ihre Resultate im Journal Nature vor. Nach dem DNA-Mitentdecker James Watson ist Tutu der zweite Nobelpreisträger, dessen Genom sequenziert wurde. Insgesamt analysierte das internationale Team Gensequenzen von fünf afrikanischen Männern. Tutu – er gehört zum Stamm der Bantu – und ein Stammesältester aus der Kalahari-Wüste wurden dabei vollständig erfasst. Die Forscher untersuchten unter anderem die Unterschiede in den Genomen. Dabei stellte sich heraus, dass die Differenzen innerhalb der Afrikaner im Durchschnitt größer waren als zwischen einem Europäer und einem Asiaten, erklärte Webb Miller von der federführenden Penn State University (USA). Die Studie könnte ein neues Licht auf die frühe Entwicklung der Menschheit werfen, schreiben die Forscher außerdem. (dpa)