EUROPÄISCHES PATENTAMT
: Hwangs Patentantrag abgelehnt

MÜNCHEN | Das Europäische Patentamt (EPA) in München hat einen Patentantrag, an dem der 2006 als Fälscher entlarvte koreanische Klonforscher Hwang Woo Suk beteiligt war, weitestgehend abgelehnt. Unter anderem wurden Teile des Antrags abgewiesen, die sich auf Stammzellen und Stammzellkulturen bezogen, sagte EPA-Sprecher Rainer Osterwalder. Von knapp 50 Punkten, die der Antrag umfasste, akzeptierte das Amt nur die Herstellung eines Nährmediums für Zellkulturen. In solchen Lösungen wachsen unter anderem befruchtete menschliche Eizellen. „Herr Hwang hat auch bei uns mehrere Patente angemeldet, er hat kein einziges auf seine Klonierungsverfahren erhalten“, betonte Osterwalder. Hwang sei einer von 19 Erfindern gewesen, die mit einer südkoreanischen Firma das Patent EP 1711599 angemeldet hatten. „Die Entscheidung des EPA ist eine schallende Ohrfeige für den Forscher“, urteilte Christoph Then von der Organisation Testbiotech, die sich für Technikfolgenabschätzung einsetzt. „Ohnehin hätte das Patent auch aus ethischen Gründen nicht erteilt werden können, da das Verfahren auf der Zerstörung menschlicher Embryonen beruht“, so Then. (dpa)