Schnell ins Konzert!

Den heutigen Samstagabend können Sie je nach Geschmack bei eher lauten Klängen gegen Rechts beim „Stand Up“- Festival im Schlachthof verbringen, wo ab 19 Uhr Skannibal Schmitt, Zed, Loudog, Das Grind und Chilis New Restaurant spielen, im Sendesaal, wo die bezaubernde Daisy Chapman mit dem Singer/Songwriter Robert Carl Blank ab 20 Uhr eher melancholische Lieder anstimmt, oder in der Music Hall Worpswede, wo die britische Hard-Rock-Legende Wishbone Ash mit Altersmilde an wildere Zeiten erinnert.

Ansonsten heißt es warten. Auf das erste Festival des jungen Jahres: Am Donnerstag beginnt auf der Treue das Bootrock-Festival. Am ersten Abend geht es ab 20.30 Uhr noch eher ruhig zu: Christoph Lauter beschreibt seine Musik als „Klingt wie Ben Harper auf Tom-Waits-Trip“, Cody aus Dänemark spielen countrifizierten Folk-Rock, Siva aus Berlin haben sich melodramatischen Pop auf die Fahnen geschrieben.

Turbulenter schon dann der Freitag: Die Münchner Garage-Spezialisten Mondo Ray stimmen auf einen Abend ein, dessen Höhepunkt der Auftritt von Violet Violet sein dürfte: Rock den Kanten des New Wave der zickigeren Fraktionen, wenn auch nicht ganz so exaltiert wie bei beispielsweise Gossip, aber durchaus mit einem latent rüpelhaften Punk-Gestus, was vielleicht auch mit der minimalistischen Zwei-Frau-Besetzung zu tun hat. In der Summe kann dabei eigentlich nur etwas auf seine Weise sehr Charmantes herauskommen. Danach sind The Flare-Up dran: Straff durchorganisierter 60-Rock, der mit seiner Vergangenheit in der Garage kokettiert, aber mit einem so bombastischen Gewand, dass der Glam-Rock von zehn Jahren später auch noch mit drunter passt. Was wiederum an die aufgepumpte Version des ganzen erinnert, wie die Hellacopters sie einst spielten. Hier allerdings gibt es immerhin noch Platz für eine scheppernde Orgel und eine Ballade. Am Samstag geht es dann weiter mit The Dashwoods, Yucca und Angelika Express. Beginn ist allabendlich um 20.30 Uhr. Andreas Schnell