Schünemann langt’s zuhause

WIEDEREINSTIEG Niedersachsens Ex-Innenminister Uwe Schünemann will ermordeten Hamelner Landrat beerben

Nach dem Verlust von Ministeramt und Landtagsmandat strebt Uwe Schünemann (CDU) jetzt eine neue Aufgabe an: Er will als Nachfolger des ermordeten Rüdiger Butte (SPD) Landrat von Hameln-Pyrmont werden. „Nach vier Monaten Familienphase reizt es, wieder einzusteigen und Politik zu machen“, sagte Schünemann (48) am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. „Ich glaube, dass mir die Arbeit als Landrat großen Spaß machen würde.“ Als Landrat sei man „am operativen Geschäft“ noch näher dran als ein Minister.

Der CDU-Kreisvorstand hatte den früheren Landesinnenminister am Montagabend als Kandidaten vorgeschlagen – „mit großer Mehrheit“, teilte die CDU Hameln mit. Mit seiner langjährigen Erfahrung aus seinen kommunalpolitischen Ämtern in Holzminden und als Minister bringe Schünemann beste Voraussetzungen für die neue Herausforderung mit.

Die SPD hatte bereits Ende Mai Tjark Bartels (44) als ihren Kandidaten vorgeschlagen. Auch die Unabhängigen schicken einen Bewerber ins Rennen. Bei den Grünen sind die Überlegungen zu einem eigenen Kandidaten noch nicht abgeschlossen. Ein möglicher gemeinsamer Kandidat aller Parteien, der parteilose Erste Kreisrat und amtierende Verwaltungschef Carsten Vetter will offenbar lieber seine derzeitige Funktion weiter ausüben.

In Hameln-Pyrmont muss ein Nachfolger für den am 21. April im Dienst erschossenen Landrat Rüdiger Butte gefunden werden. Als Wahltermin ist der 22. September im Gespräch. Dann findet auch die Bundestagswahl statt.  (dpa)