Bauen statt schwimmen

FRIEDRICHSHAIN Der Eigentümer des Sportzentrums SEZ will Grundstück versilbern

Berlin droht ein neuer Grundstücksskandal. Der Eigentümer des Sport- und Erholungszentrums SEZ an der Landsberger Allee in Friedrichshain will sich auf dem Grundstück den Bau von Wohnungen genehmigen lassen. Das bestätigte Franz Schulz (Grüne), Bürgermeister in Friedrichshain-Kreuzberg. „Herr Löhnitz hat beim Bezirk einen Bauvorbescheid beantragt.“

Bauen statt schwimmen? Der Leipziger Rainer Löhnitz hat das Grundstück 2003 zum symbolischen Preis von einem Euro vom Liegenschaftsfonds übernommen. Im Kaufvertrag verpflichtete er sich, das von den Bäderbetrieben stillgelegte Hallenbad zu renovieren. „Innerhalb eines Zeitraums von maximal fünf Jahren wird die Schwimmhalle zu einem modernen, familienfreundlichen Spaßbad umgebaut“, hieß es damals in einer Pressemitteilung von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD). Von einer Nutzung als Baugrundstück war keine Rede.

Teures Bauland

Ein Spaßbad gibt es bis heute nicht an der Landsberger Allee. Um zu verhindern, dass Löhnitz nun mit dem Grundstück spekuliert, will Schulz einen Bebauungsplan festlegen. „Wir wollen die bisherige Nutzung von Sport und Erholung festschreiben.“

Noch weiter geht der ehemalige FDP-Bezirksverordnete Gumbert Salonek. „Darf es sein, dass der Eigentümer des SEZ nun Millionen verdient, indem das Grundstück zu Bauland wird, ohne dass der eigentliche Zweck der Privatisierung je erreicht wurde?“, sagte Salonek gegenüber der taz. Seine Forderung: „Der Senat muss das SEZ-Grundstück zurückfordern und die Millionen selbst einnehmen.“ Das 50.000 Quadratmeter große Grundstück, schätzt Salonek, sei als Bauland mindestens 15 bis 20 Millionen Euro wert. Löhnitz selbst reagierte bislang nicht auf eine Anfrage der taz. wera