VORMERKEN
: Zwischen Verbot und Dialog: Im Maschinenhaus der Kulturbrauerei wird über Maßnahmen gegen Homophobie in der Kunst diskutiert

Zuerst ein Abstecher in den Süden. In München nämlich wird gerade eine von SPD-Stadträten eingeforderte „Charta für die Musikszene“ diskutiert, in der in einer Selbstverpflichtung von Veranstaltern und Musikern festgeschrieben sein soll, „auf diskriminierende oder gewaltverherrlichende Darbietungen zu verzichten“. Womit man jetzt gleich wieder weiter nach Berlin gehen kann, wo im vergangenen November ein Auftritt des heftig homophoben Reggae-Sängers Sizzla in der Kulturbrauerei nach massiver Kritik im Vorfeld abgesagt wurde. Diese Debatte über das Sizzla-Konzert (und, allgemeiner, über schwulenfeindliche Tendenzen im Reggae) ist nun der Anlass für eine Diskussionsrunde am morgigen Dienstag im Maschinenhaus der Kulturbrauerei, bei der Vertreter von Politik, schwul-lesbischen Verbänden, Veranstaltern und mit Eddy Brown auch ein Mitglied der jamaikanischen Musikgewerkschaft über Maßnahmen gegen Homophobie in der Kunst sprechen wollen, und welche Strategien im Umgang mit „kontroversen Künstlern“ zwischen Verbot und Dialog entwickelt werden können. TM

■ „Gegen Homophobie in der Kunst! Aber wie?“: Maschinenhaus in der Kulturbrauerei, Knaackstraße 97 Dienstag, 23. Februar, 20 Uhr. Eintritt frei