Zurück im Rockgeschäft

Wer es immer noch nicht weiß: Velvet Underground, Stooges, Nico, Patti Smith, John Cage oder Brian Eno – John Cale wirkte als Musiker, Komponist, Produzent und vor allem: als Kultfigur. Der Walliser prägte in den vergangenen 40 Jahren die Rockgeschichte vor allem aus dem Hintergrund. Selten charttauglich, immer unverwechselbar. Anders als sein Velvet-Partner Lou Reed sehnte sich Cale nie nach „kommerziellem Erfolg“. Das Experiment stand im Vordergrund. Ein Erbe der Zusammenarbeit mit LaMonte Youngs Dream Syndicate, einem der innovativsten Ensemble der Minimal Music. Am Wochenende kommt der Mann mit der Stahl besaiteten Viola mal wieder nach NRW. Und das mit Band. Zum ersten mal seit vielen Jahren. Schuld ist das neue Album „Black Acetate“. Keine ambitionierte Klassik-Suite, keine Experimente mit Loops und Samples wie auf dem Vorgänger „Hobo Sapiens“ – statt dessen Songs im Viervierteltakt, zwischen Rock und Pop. Die richtige Grundlage für eine nettes, entspanntes Rock-Konzert. Und vielleicht holt der alte Meister ja mal wieder seine Viola hervor. „Shiny boots of leather“, klang es zumindest bei der offiziellen CD-Vorstellung im vergangenen Herbst. HOP

John Cale, Sonntag 21:00 UhrKöln, Prime ClubInfos: 0221-924460