Frühförderung schon vor der Geburt

Mit Hausbesuchen und Betreuung durch Fachpersonal sollen Misshandlungsfälle reduziert werden

Ein bundesweit einmaliges Projekt zur Frühförderung von Kindern aus so genannten Hochrisiko-Familien soll im Mai in Norddeutschland starten. Das kündigte der Kriminologe Christian Pfeiffer in den „Elmshorner Nachrichten“ an. Das Projekt starte in sieben niedersächsischen und einigen weiteren Städten Norddeutschlands. Es basiere auf direkten Hausbesuchen bereits vor der Geburt. Die enge Betreuung durch Fachpersonal solle bis zum zweiten, eventuell dritten Lebensjahr fortgesetzt werden.

Damit solle Gewaltdelikten an Kindern wie beim Fall Tim aus Elmshorn vorgebeugt werden. Finanziert werde das Projekt unter anderem aus kommunalen Mitteln sowie von Privatstiftungen, der AOK und Mitteln des Bundesfamilienministeriums. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen, dessen Direktor Pfeiffer ist, hat das Modell nach US-Vorbild mit entwickelt und übernimmt die wissenschaftliche Begleitung. Auch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte dafür plädiert, Familien aufzusuchen anstatt diese zu Arztbesuchen zu zwingen. DPA