sie sind beleidigt

Beirut: Bei den gewaltsamen Ausschreitungen vor dem dänischen Konsulat in Beirut sind am Sonntag nach Krankenhausangaben mindestens 28 Menschen verletzt worden. Zahlreiche Menschen wurden nach Angaben von Rettungskräften wegen Rauchvergiftungen und Knochenbrüchen behandelt. Mehrere tausend Menschen waren ungehindert von Sicherheitskräften vor das Konsulat im christlichen Stadtviertel Aschrafieh gezogen. Dabei wurde das Gebäude in Brand gesteckt.

Teheran: Aus Protest gegen die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen hat Iran seinen Botschafter aus Dänemark zurückgerufen. Wie Außenamtssprecher Hamid-Resa Assefi am Sonntag in Teheran weiter sagte, werde Iran künftig keine dänischen Korrespondenten mehr aus dem Land berichten lassen. „Pressefreiheit ohne Verantwortungsgefühl für die Gefühle von Menschen ist inhaltsleer“, sagte er. Der iranische Präsident Ahmadinedschad hat eine Überprüfung der iranischen Handelsbeziehungen angeordnet. Zuerst solle mit Dänemark begonnen werden.

Kabul: In Afghanistan haben am Sonntag 3.000 Demonstranten gegen die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen protestiert. Die Demonstranten verbrannten eine dänische Flagge und forderten eine Bestrafung der Redakteure.

Damaskus: In der syrischen Hauptstadt Damaskus setzten am Samstag hunderte Demonstranten die dänische und wenig später die norwegische Botschaft in Brand.

Gaza: In der Stadt Gaza griffen mehrere hundert Palästinenser die deutsche Vertretung und das EU-Büro an. Dutzende zum Teil maskierte junge Männer und Schüler hätten Steine auf die deutsche Vertretung geworfen, Scheiben eingeschlagen und Mobiliar zertrümmert, berichteten Augenzeugen. „Die deutsche Fahne wurde abgerissen und angezündet“, sagte ein Nachbar. Militante Palästinenser verschleppten in Gaza auch ein polnisches Ehepaar.

Kairo: Die arabischen Staaten wollen sich wegen des Streits an die Vereinten Nationen wenden. Diese sollten einen Beschluss fassen, der „beleidigende Angriffe gegen religiöse Überzeugungen“ verbiete. Die Informationsminister der arabischen Staaten einigten sich in Kairo zudem, eine Medienkampagne zu starten, „um das schlechte Image des Islam gerade zu rücken“.

Damaskus: Nach Berichten von Augenzeugen wurde das dreistöckige Gebäude der dänischen Vertretung zunächst von mehreren tausend Demonstranten belagert. Dann hätten Demonstranten das Gebäude gestürmt und in Brand gesetzt. Alle drei Stockwerke des Hauses, in dem auch die diplomatischen Vertretungen von Schweden und Chile untergebracht sind, seien in Flammen aufgegangen, hieß es. Aufgebrachte Demonstranten zogen dann zu der sechs Kilometer entfernten norwegischen Botschaft und setzten auch diese in Brand. (AFP, DPA, AP)