Ein Leser fragt

Wer erklärt mir bitte mal das #

Hallo, liebe tazlerInnen! Wer erklärt mir bitte mal das # in euren Artikeln (siehe zum Beispiel „Danke, dass wir gesprochen haben“, taz.am Sonntag vom 8./9. Juni). Wie muss ich das # beim Vorlesen aussprechen? Mit fragwürdigen Grüßen,

GERD NEUKIRCHNER, Niederdorf

Die taz antwortet
Die #Coolness des #Internets

Lieber Gerd Neukirchner, das, was Sie da nicht verstehen, ist ein Hashtag – gesprochen: Häschtäck. Eine Zusammenziehung aus „hash“, englisch für das Doppelkreuz, und „tag“ für eine Markierung. Das ist ein technisches Zeichen, das im Internet ein Suchwort markiert und insbesondere auf Twitter viel benutzt wird. Das stellen Sie sich so vor: Sie schreiben etwas und wollen, dass möglichst viele Leute das finden können. Dann markieren Sie die wichtigsten Begriffe mit #. Zum Beispiel: „Die #taz ist geil, liebt die #Pressefreiheit, ist aber leider für manche #Leser unverständlich. #NeueMedien #Twitter #Zeitenwende.“ Twitter erkennt diese Wörter dann als Stichwörter. Eine Leserin kann dann auf #taz, #Pressefreiheit oder auf #Leser klicken und kommt sofort zu weiteren Nachrichten mit diesem Inhalt. So können sich #Leserinnen leichter zur #taz austauschen. Sonntagabends verfolgen zum Beispiel Tausende von „Usern“, was alles zum Thema #Tatort getwittert wird. Das ist ein großer Spaß – umso mehr, wenn der „Tatort“ wieder stinklangweilig ist. Um die #Coolness des #Internets in so alten Formaten wie #Papier zu simulieren, nutzen wir daher manchmal das # in der #Zeitung. Das ist aber auch nicht nur doof, denn so wissen Sie, dass das mit # versehene Wort ein wichtiges Stichwort ist und worum es im Text geht. So hat das Ganze eine technische, (un)ästhetische und nutzerfreundliche Seite.MARTIN KAUL, Politik von unten