Laboratorium für Uni-Reform

betr.: „Die Kaderschmiede des Kapitals“ (die European School of Management and Technology, ESMT), taz vom 3. 2. 06

Kaderschmiede des Kapitals in Berlin, aber bloß nicht so wie in Witten/Herdecke? Weiß die Autorin wirklich, worüber sie schreibt?

Angeblich soll sich die private Universität Witten/Herdecke zu einem Drittel aus staatlichen Mitteln finanzieren. Fakt ist: Der Anteil an Mitteln des Landes NRW liegt derzeit bei rund 13 Prozent. Vielleicht sei an dieser Stelle daran erinnert, dass die Universität Witten/Herdecke aus gutem Grund keine Business-School ist, sondern Deutschlands einzige private Universität, die neben Wirtschaft auch so teure Studiengänge anbietet wie Biowissenschaften und Zahnmedizin. Als Modelluniversität ist Witten/Herdecke Laboratorium für die Reform staatlicher Unis. Dafür bekommt die UWH 13 Prozent ihres Budgets von 28,3 Millionen Euro vom Land.

Doch den größten Teil ihres Budgets erwirtschaftet sie aus nichtstaatlichen Quellen, allein 30 Prozent aus Fundraisingaktivitäten: Laut CHE-Studie steht die Universität Witten/Herdecke unter allen deutschen Hochschulen mit ca. 12 Millionen Euro pro Jahr auf Platz zwei. OLAF KALTENBORN, Sprecher Universität Witten/Herdecke