Früher, das ist ja bekannt, war alles besser. Da gab’s im Winter den Schnee nicht in der norddeutschen Tiefebene, sondern in den Bergen, denn da gehört er ja auch hin. Heutzutage muss das olympische Organisationskomitee das Zeug fast täglich per Helikopter einfliegen lassen, damit die Freestyle-Sprungkünstler nicht auf der grünen Wiese landen müssen: Und wer da landet, auch das hat sich arg gewandelt. Denn statt langhaarigen Surfer-Dudes wird das schwindelerregende Geschraube und Gekreisel in der Luft dominiert von real existierenden Staatsamateuren. Die Volksrepublik China stellt aus ihrem reichen Reservoir an früh gedrillten Wassersprung- und Turntalenten ein paar für die Rampe ab. Die heißen dann Li Nina oder Guo Xinxin und gehen in die Entscheidung bei den Frauen (morgen früh ab 4.30 Uhr) als große Favoritinnen. Auch Xu Mengtao hat Medaillenchancen, während Titelverteidigerin Evelyne Leu aus der Schweiz schon in der Qualifikation scheiterte. Bei den Männern, die Donnerstagnacht den Endkampf bestreiten, schloss Zongyang Jia als Bester bei der Qualifikation ab. Außerdem dabei: Qi Guangpu und Liu Zhongqing. Der russische Weltcup-Spitzenreiter Anton Kuschnir dagegen verpatzte seinen zweiten Sprung und verpasste das Finale der besten zwölf. Deutsche waren wohlweislich erst gar nicht am Start.