UNTERM STRICH

Auszeichnung: Der Ludwig-Börne-Preis 2013 ist am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche an den Philosophen und Essayisten Peter Sloterdijk verliehen worden. Der 65-jährige Autor habe die deutsche Öffentlichkeit immer wieder in „intensive Zustände intellektueller Wachheit versetzt“ und mit seiner „ungewöhnlichen Sprachkraft konzentrierte Debatten im politischen Leben der Republik ausgelöst“, begründete der Preisrichter, der Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht, seine Wahl. So schreibe sein Werk einen Gestus fort, zu dessen Begründern Ludwig Börne gehört habe. Der Preis der Ludwig-Börne-Stiftung ist mit 20.000 Euro dotiert. Sloterdijk sei wie Börne ein herausragender Schriftsteller, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), Vorstandsmitglied der Ludwig-Börne-Stiftung, in seiner Rede. Er sei auch ein kritischer Geist, dem es immer wieder gelinge, Debatten in Gang zu bringen. Dabei habe Sloterdijk den Mut zur fruchtbaren und konstruktiven Provokation.

Und noch eine Auszeichnung: Der deutsch-kenianische Film „Nairobi Half Life“ ist beim 7. Festival „Filme des Südens“ von Granada als bester Film mit der Goldenen Alhambra ausgezeichnet worden. Mit dem Preis würden die „unglaubliche Frische“ und die „künstlerische Fähigkeit“ des Regisseurs David „Tosh“ Gitonga gewürdigt, betonte am Samstag Jury-Sprecher Farshed Zahedi. Außerdem werde „das starke Bild des Films“ anerkannt, das „ein menschliches Labyrinth aus Begehren und Überwindung“ zeige. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. „Nairobi Half Life“ ist der Debütfilm des Kenianers Gitonga (32). Er entstand 2012 in Nairobi unter der Mitarbeit und Beratung des deutschen Regisseurs und Filmproduzenten Tom Tykwer, der sich für die kenianische Filmlandschaft stark engagiert. Der Film erzählt die Geschichte des jungen Mwas, der nach Nairobi zieht, um ein erfolgreicher Schauspieler zu werden, und beim Versuch, seinen Traum zu verwirklichen, zahlreiche Herausforderungen meistern muss.