Ehrung für Aktivistin

SOLIDARITÄTSPREIS Senat zeichnet Aminatou Haidar für ihren Einsatz im Westsahara-Konflikt aus

Wegen ihres friedlichen Kampfes wird sie als „Gandhi der Westsahara“ bezeichnet

Die Menschenrechtsaktivistin Aminatou Haidar aus der Westsahara wird Ende Oktober mit dem 13. Bremer Solidaritätspreis geehrt. Die 46-jährige Präsidentin der Menschenrechtsorganisation CODESA erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung nach Angaben des Bremer Senats für ihren gewaltlosen Einsatz zur Lösung des Westsahara-Konfliktes. Der Preis werde ihr am 28. Oktober im Bremer Rathaus von Senatspräsident Jens Böhrnsen (SPD) übergeben, hieß es. Die Laudatio will der Essener Politikwissenschaftler Claus Leggewie halten.

Die Westsahara war bis 1975 spanische Kolonie. Nach Abzug der spanischen Truppen besetzte Marokko die an Phosphatvorkommen reiche Region und betrachtet sie seither als Staatsgebiet. Die Unabhängigkeitsbewegung Polisario strebt hingegen einen eigenen Staat an und kontrolliert den Osten des Landes. Ein 1991 in einem Waffenstillstandsabkommen vereinbartes Referendum zum Status der Westsahara ist bisher am Widerstand Marokkos gescheitert.

Haidar setzt sich für die Rechte der Sahauris ein. Die Bürgerrechtlerin wird wegen ihres friedlichen Kampfes für die Selbstbestimmung des Wüstengebiets auch als „Gandhi der Westsahara“ bezeichnet.

Der Bremer Solidaritätspreis wird seit 1988 alle zwei Jahre vom Senat verliehen. Mit der Auszeichnung werden Personen und Gruppen gewürdigt, die sich gegen Kolonialismus und Rassismus und für die Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen engagieren. Erste Preisträger waren Winnie und Nelson Mandela. 2011 bekam der Regimekritiker, Satiriker und Schauspieler Maung Thura aus Birma die Auszeichnung.  (epd)