Peterswerder poltert

NACHBARN Anwohner schimpfen gegen Beginn des Bunkerabrisses in der Braunschweiger Straße

Eine Bürgerinitiative in Peterswerder protestiert gegen den Beginn des Abrisses des Bunkers in der Braunschweiger Straße. Um dessen Beseitigung und den Neubau eines Wohnhauses durch die Architekten Rainer Mielke und Claus Freudenberg kam es schon vor Monaten zum Streit. Die Nachbarn befürchten Schäden an ihren Häusern. Gestern haben die Arbeiten am Bunker begonnen – obwohl noch ein Gutachten zur Staubentwicklung beim Abriss fehle, wie die Initiative behauptet. Nach Befassung des Beirats Östliche Vorstadt war die Erstellung zahlreicher Gutachten und deren Prüfung vor Abrissbeginn vereinbart worden.

„Fassungslos und empört“ seien die Anwohner, „Beirat und Behörden brechen ihre Zusagen“, heißt es in eine Erklärung der Bürgerinitiative. Ortsamtsleiter Bücking habe zugesagt, dass der Abriss erst im Juli beginnen werde, „trotzdem dürfen die Bauherren jetzt schon das Dach und die Zwischendecken abbrechen“. Die Bürger-Ini fordert die sofortige Einstellung der Arbeiten.

Ortsamtsleiter Robert Bücking (Grüne) sagte, es sei mit Arbeiten begonnen worden, allerdings nur mit solchen „ohne jede Bedeutung für den Schutz der Nachbarschaft“, etwa Innenarbeiten und das Abtragen der Dachschindeln. Beiratssprecher Peter Rüdel (Grüne) erklärte, es sei mittlerweile „ein ganzes Bündel“ an Gutachten erstellt worden, zu Erschütterungsmessung, Lärm und Haftungsfragen. Nach seinem Kenntnisstand lägen sie vollständig vor.

Bauherr Rainer Mielke sagte zur taz, dass mit der Baubehörde vereinbart worden sei, schon jetzt damit zu beginnen, die Schadstoffe im Inneren zu beseitigen. Fliesen im Bodenbereich des Bunker etwa enthielten PCB, das man besonders entsorgen müsse. Indes könne auf die Sprengung der Decke nun doch verzichtet werden, weil der Abrissunternehmer eine größere Abriss-Zange einsetzen kann.

jpb